in Sachen: Trickserei bei den Bundesjugendspielen

Eigentlich ein Aufreger, aber keiner erfährt davon, denn das Thema landet nicht in den etablierten Medien: Die Leistungstabellen bei den Bundesjugendspielen wurden angepasst, damit die Zahl der vergebenen Ehrenurkunden gleich bleibt - obwohl die Schüler immer unsportlicher sind. Sie springen nicht mehr so weit und laufen nicht mehr so schnell wie vor 30 Jahren. Damit das keiner merkt, reichen jetzt weniger Punkte, um eine Ehrenurkunde zu bekommen. Für mich ist das Trickserei der übelsten Sorte. Die Sportlehrer schütteln den Kopf, aber keiner traut sich anzugehen gegen ein System, das den systematischen Leistungsabfall unserer Kinder verschleiert. Ein weiteres Beispiel: Eine Studie hat ergeben, dass Grundschüler heute wesentlich mehr Rechtschreibfehler machen als noch vor 20 Jahren. Aber schon taucht ein Experte auf, der behauptet, das sei gar nicht schlimm, denn die Kinder könnten sich heute besser ausdrücken, richtig schreiben müsste man nicht unbedingt können. Einspruch: Meine Interviews mit Pädagogen haben ergeben, dass heutige Kinder in praktisch allen Bereichen schlechter abschneiden als Altersgenossen in den 1980er Jahren - nur präsentieren können sie sich besser. Dank sei der Digitalisierung. Sie bringt Selbstdarsteller erster Güte hervor, die von Rechtschreibung und Dreisatz keine Ahnung haben. Halleluja.